Schulsanitätsdienst

Jährlich ereignen sich 1,3 Millionen Unfälle an deutschen Schulen. Viele Schulen haben bereits einen Schulsanitätsdienst, auch unsere Schule. Die vielen Vorteile, die ein solcher Dienst bietet, möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Schulsanitätsdienst in unserer Schule
Der Schulsanitätsdienst ist ein Zusammenschluss von Schülerinnen und Schülern, die an unserer Schule Erste Hilfe leisten. Diese Gruppe von Schülerinnen und Schülern organisiert sich in Form einer Arbeitsgemeinschaft (AG). Sie ist jederzeit bei großen und kleinen Unfällen, Verletzungen und Erkrankungen in der Schule zur Stelle. Die Schulsanitäter übernehmen die Versorgung bis zur Übergabe an den Rettungsdienst oder die Eltern. Alarmiert werden sie über das Sekretariat mittels eines Diensthandys. Der Schulsanitätsdienst ist selbstverständlich für alle da: Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Besucher…

Die AG Schulsanitätsdienst
Die AG Schulsanitätsdienst plant die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern in Erster Hilfe. Sie koordiniert auch den Einsatz der Mitglieder. Die Teilnahme an einer solchen AG steht allen Schülerinnen und Schülern ab Klasse 7 offen. Es entstehen keinerlei Kosten. Ein Treffen findet in der Regel einmal monatlich statt.

Wer leitet die Erste Hilfe Ausbildung?
Im Projekt Schulsanitätsdienst kooperiert unsere Schule mit dem Malteser Hilfsdienst e.V. Die Malteser bilden die Schülerinnen und Schüler in Erster Hilfe aus und beraten die A G Schulsanitätsdienst in allen sanitätsdienstlichen Fragen. Eine Mitgliedschaft bei den Maltesern ist für die Mitwirkung im Schulsanitätsdienst nicht erforderlich.

Worin liegen denn die Vorteile für die Schüler?
Die Schulsanitäter lernen nicht nur Erste Hilfe, sondern auch ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein. Die Mitarbeit im Schulsanitätsdienst bringt es mit sich, dass die Schülerinnen und Schüler ein Auge für Gefahrenpotentiale entwickeln. Der Einsatz im Schulsanitätsdienst ist immer Teamarbeit. Die Schulsanitäter lernen, sich mit anderen abzustimmen, sich gegenseitig zu ergänzen und zu unterstützen. Eine wichtige Befähigung nicht nur für den Alltag, sondern auch für die spätere Berufswelt.

Und außerhalb der Schule?
Das Anwenden von Erster Hilfe ist natürlich auch im privaten Bereich von großem Vorteil. Ganz entscheidend ist, dass die Schulsanitäter über die zu treffenden Maßnahmen nach einem Unfall Bescheid wissen. Ersthelfer zu sein bedeutet auch, dass man die Situation erkennt und schnell weitere Hilfe holen kann.

Und wie geht es weiter?
Du hast Interesse bei der AG „Schulsanitätsdienst“ mitzuarbeiten?
 Wir würden uns sehr freuen, wenn du dich bei Julie Kielgast (9d), Armin Haferbengs (Q1) oder Benjamin Henkel (9b) meldest. Wir freuen uns auf dich!

Ansprechpartnerin: Frau Pesch

Bericht von der Schulsanitäterausbildung (14.09.-19.09.2019)
Auf dem Weg zur ökumenischen Begegnungsstätte Hüls steigt die Spannung. „Was uns wohl gleich erwarten wird?“, das fragen sich 10 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Stadtpark Uerdingen, die mit diesem Tag ihre Ausbildung zum „Schulsanitäter“ antreten. Den ersten Tag verbrachten wir in Hüls, wo wir bereits von unserem Ausbilder Herrn Wilfried Lorenz empfangen wurden. „Ich war am ersten Tag sehr nervös, aber als es losging, habe ich mich sofort wohlgefühlt“, sagt Ayca Gökbulut. Auf dem Gelände der Begegnungsstätte absolvierten wir viele Vertrauensübungen, die unseren Teamgeist förderten: „Der Gruppenzusammenhalt war besonders toll“ findet auch Mica Wittmann. In den folgenden fünf Tagen fand die Ausbildung in unserer Schule statt. Dort übten wir verschiedenste Verletzungen zu diagnostizieren und zu versorgen. So lernten wir Patienten zu beurteilen, eine Ganzkörperuntersuchung durchzuführen und erlangten zusätzliches Wissen über Eigenschutz und die Anatomie des Körpers. Auch erlernten wir den Umgang mit Rollstuhlfahrern, um ihnen Alltagssituationen zu erleichtern, und übten zum Beispiel das Hoch- und Runtertragen einer Person im Rollstuhl im Treppenhaus. Darauf folgten schließlich viele Fallbeispiele, bei denen wir unser neu erlerntes Wissen anwenden konnten: „Eine gute Balance zwischen Theorie und
Praxis“, so auch Armin Haferbengs, der Materialwart unseres SSD, „Wilfried war sehr bemüht um die Aktualität seiner Inhalte“. Weitere große Themen waren Krankheiten wie Diabetes und Epilepsie, wozu uns der Blutzucker und die verschiedenen Arten von Anfällen näher gebracht wurden. Am letzten Tag der Ausbildung lenkte uns ein gemeinsames, großes Frühstück, zu dem
jeder ein eigenes Gericht mitbrachte, von unserer Nervosität ab.
Dann kam der große Moment. Zuerst begaben wir uns alle in den Nebenraum, in dem wir die theoretische Prüfung antraten. Nachdem wir diese alle bestanden hatten, warteten wir gespannt auf den nächsten Teil: Die Praxis. Zu zweit wurden wir also erneut in den Nebenraum gerufen und als Team bewiesen wir unser Können. Alle 10 Schülerinnen und Schüler bestanden auch diese Prüfung.
Durch die Ausbildung zu „Schulsanitätern“ haben wir viel Selbstvertrauen beim Umgang mit unseren Patienten dazugewonnen und können besser auf jegliche Verletzungen eingehen. Der
allgemeine Umgang mit Patienten ist viel professioneller geworden und unsere Schule profitiert nun von einem großen Zugewinn bei Veranstaltungen, da ab jetzt immer professionell ausgebildete Schulsanitäter anwesend sind, die in jedem Fall weiterhelfen können. Wilfried hat uns auf unserem Weg zum Schulsanitäter viel wertvolles Wissen mitgegeben, wofür wir ihm sehr dankbar sind. Auch danken wir dem Malteser Hilfsdienst, welcher unsere Ausbildung veranstaltet hat, wie dem Förderverein unserer Schule, durch den dies erst möglich geworden ist. Unser Schulsanitätsdienst darf sich so seit dem 19.09.2019 an 10 neuen Schulsanitäter/innen erfreuen.
(20.12.2019, Julie Marie Kielgast, EF)